Arbeitsgruppe von Sachverständigen der Vereinten Nationen zu Menschen afrikanischer Abstammung (WGEPAD) besucht Dessau am 22. Februar 2017

Nach einem informellen Treffen der Expertengruppe mit Vertretern der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh am Montag im Deutschen Institut für Menschenrechte Berlin werden sich die Sachverständigen am Mittwoch, den 22.2.17 mit Verantwortlichen in Dessau treffen und gemeinsam den Tatort in Zelle Nr. 5 des Dessauer Polizeireviers besichtigen – den Ort, wo Oury Jalloh am 7. Januar 2005 verbrannt wurde.

Berlin: Am Montag den 20.2.17 traf die von UNO-Mitarbeitern begleitete Expertengruppe zu einem Informationsbesuch über die Menschenrechtssituation von Menschen Afrikanischer Abstammung in Deutschland ein.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland trifft die Arbeitsgruppe unter anderen die Bundesregierung, Landesregierungen, nationale Einrichtungen, Menschenrechtsinstitutionen sowie die Zivilgesellschaft. Dabei werden Informationen gesammelt, die jegliche Form von Rassismus, rassistischer Diskriminierung und andere Menschenrechtsverletzungen gegen Menschen afrikanischer Herkunft aufzeigen. Ebenso werden Good Practices und Handlungsempfehlungen beleuchtet, die zur Rassismusbekämpfung, Inklusion und Sichtbarkeit des gesellschaftlichen Beitrags von Afrikaner*innen und ihrer Nachkommen beitragen.

Nach einem Treffen mit organisierten Vertretern der Afrikanischen Diaspora fand auch ein Treffen mit Vertretern der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in den Räumlichkeiten des Deutschen Institutes für Menschenrechte in der Berliner Zimmerstraße satt. Die Initiative informierte die Experten und Anti-Diskriminierungssekretäre der UN über den Rechtsgang und den offiziellen Stand des schleppenden Ermittlungsverfahrens bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau. Eine Erklärung des Bruders von Oury Jalloh -Mamadou Saliou Diallo – wurde verlesen, in der er einerseits bedauerte, dem Treffen nicht persönlich beiwohnen zu können und anderseits Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit für seinen ermordeten Bruder einforderte.

Die Arbeitsgruppe stellte Fragen zu Einzelheiten und Hintergründen der Gerichtsverfahren und kündigte an, den Tatort in Dessau gemeinsam mit den verantwortlichen Behördenvertretern besuchen zu wollen, um deren Sichtweise auf die Sachlage zu hinterfragen.

Dessau: Am Mittwoch den 22. Februar 2017 wird die Expertengruppe zur Situation von Menschen Afrikanischer Abstammung vormittags die sachsen-anhaltinische Stadt Dessau-Roßlau besuchen, die mit den Ermordeten Alberto Adriano ( 14.6.2000 – von Nazischlägern zu Tode geprügelt) und Oury Jalloh ( 7.1.2005 – angekettet im Polizeirevier Dessau verbrannt) traurige Berühmtheit über Landes- und Bundesgrenzen hinaus erlangt hat. Die Experten und die sie begleitenden UN-Vertreter wollen dabei auch gemeinsam mit Vertretern der Stadt, der Polizeiführung und den juristischen Verantwortungsträgern die Tatort-Zelle der Verbrennung Oury Jallohs im Polizeirevier Dessau (Wolfgangstraße 25) besuchen. Hierbei werden die Experten versuchen, schlüssige Auskünfte zu den Hintergründen des Falles und dem Stand der aktuellen Ermittlungen aus Sicht der staatlichen Behörden zu erhalten.

Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau hat Stellungnahmen zu den Ergebnissen ihres presseöffentlichen und obskuren Brandversuches vom 18. August 2016 im sächsischen Schmiedeberg trotz wiederholter Terminankündigungen (erst 6-8 Wochen – zuletzt im Dezember eine Ankündigung für Januar 2017) immer wieder ohne Angabe nachvollziehbarer Gründe verweigert.

Berlin: Die Arbeitsgruppe wird die vorläufigen Ergebnisse ihrer Bestandsaufnahme zur Situation von Menschen Afrikanischer Abstammung in Deutschland am 27. Februar 2017 um 13:00 Uhr auf einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Bundespressekonferenz in Berlin (Schiffbauerdamm 40) vorstellen. Hierzu sind ausschließlich akkreditierte Medienvertreter zugelassen – diesbezügliche Anfragen richten Sie bitte an das Bundespresseamt ()

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

OURY JALLOH – DAS WAR MORD!

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